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Kapitel 28 • Effizienz

  Constance und Sarah hatten noch Robin auf der Brücke eingesammelt, jetzt sa?en sie zu dritt um einen der beiden Tische im Salon und warteten darauf, dass der RoboChef endlich das Essen auftrug. Als Vorspeise servierte der Roboterarm drei Schalen voll Gemüsesuppe.

  Constance zog eine Schale zu sich heran, dann blickte sie zu Robin hinüber. ?Wie weit bist du mit deinen Versuchen gekommen, in die Datennetze der Mining Corp einzudringen??

  Robin schnitt eine Grimasse. ?Nicht allzu weit. Ich habe erst einmal all meine Werkzeuge auf den aktuellsten Stand bringen müssen, dafür hatte ich auf der Basis keine Gelegenheit. Ich habe bisher nur eine erste Analyse der Sicherheitsvorkehrungen machen k?nnen, die die Mining Corp einsetzt. Das meiste davon ist marktüblich und auch gut gepflegt, alle Sicherheitspatches sind eingespielt. Das wird eine harte Nuss!?

  ?Das hatte ich befürchtet.? Constance schlürfte vorsichtig einen L?ffel der hei?en Brühe. ?Schlie?lich will sich keiner der Konzerne von der Konkurrenz in die Karten schauen lassen, bei den Betriebsgeheimnissen geht es um viel Geld und Ansehen.?

  ?Ja, genau. Aber kein System ist zu 100% sicher.? Robin probierte seine Suppe und l?chelte verzückt. ?Am einfachsten w?re es natürlich, wenn wir an pers?nliche Zugangsdaten k?men — allerdings habe ich da wenig Hoffnung. Wir müssten jemanden finden, der fahrl?ssig genug ist und ein leicht zu erratendes Passwort anstelle der üblichen biometrischen Identifikation verwendet. Es gibt immer noch genug Idioten, die allen Ernstes glauben, ihr Passwort w?re sicherer als ein Fingerabdruck oder gar ein Retinascan.?

  ?Die haben alle zu viele schlechte Netfilms-Schinken gesehen,? unkte Sarah, ?wo sich so ein toller Superheld künstliche Fingerkuppen überzieht und damit in eine super sichere und super geheime Anlage eindringt.?

  Robin nickte. ?Theoretisch geht das schon, aber du musst dafür auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, n?mlich genau dann, wenn die ?echte‘ Person eben auch ihre Identit?t verifizieren lassen würde. Und du müsstest sicherstellen, dass die echte Person dies nicht bereits gemacht hat, ihr also entweder zuvorkommen oder sie anderweitig ausschalten.?

  ??Ausschalten‘? Du meinst eliminieren oder wegpusten?? Sarah lachte meckernd. ?Ich sehe ein, dass das nicht ganz so einfach ist.?

  ?Ihr und eure Tr?ume, Abenteuer als Netfilms-Agenten zu erleben. Die Wirklichkeit ist doch viel spannender!?, murrte Constance. ?Wir sind hier aber nicht im Kino. K?nnten wir vielleicht zur Sache kommen und überlegen, wie wir den GravGen der Squirrel reparieren k?nnten??

  Seki schaltete sich ein. ?Ich habe mir die Baupl?ne besorgt, das ist alles kein Problem für den TeleFab. Die Ersatzteile w?ren im Nu fabriziert — vorausgesetzt, wir finden die ben?tigten Rohstoffe. Aktuell fehlen uns noch ein paar davon.?

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  ?Ist da etwas dabei, was wir nicht hier im Asteroidengürtel auftreiben k?nnten??, fragte Sarah besorgt. ?In meiner Datenbank habe ich ja schon jede Menge an prospektierten Asteroiden, da ist fast alles dabei an Erzen und Gesteinen. Nur organische Verbindungen sind eher rar, abgesehen von den kleineren Sachen.?

  ?Die Polymere für irgendwelche Leiterplatten, Kabelm?ntel oder Geh?use kann der TeleFab allesamt einfach nach Bedarf synthetisieren, das ist kein Problem?, beruhigte Seki. ?Aber wir br?uchten eine ganze Reihe unterschiedlicher Metalle, allen voran Eisen und Aluminium, und vor allem Bor und Phosphor für die Dotierung der Halbleiter. Diese Elemente werden aber nur in geringsten Mengen ben?tigt, diese sollten sich praktisch in allen Asteroiden finden.?

  ?Sag mir einfach, was du brauchst, dann gebe ich dir die Koordinaten von passenden Asteroiden?, versprach Sarah.

  ?Ich h?tte noch ein paar Modifikationen an den GravGen-Modulen vorzuschlagen. Interessiert??, erkundigte sich Seki.

  ?Ich wei? nicht, ob das eine so gute Idee ist?, antwortete Sarah verunsichert.

  ?Was willst du damit erreichen, Seki??, erkundigte sich Constance.

  ?Zum einen k?nnte der Energieverbrauch des GravGen deutlich geringer sein?, antwortete Seki. ?Zum anderen lie?e sich ein wesentlich gleichm??igeres Gravitationsfeld über die gesamte L?nge der Squirrel erreichen, wenn die Parameter der Generatorspulen optimiert würden für die genaue Form und Masseverteilung des Raumschiffs. Das wurde einfach nicht konsequent gemacht, sondern nur so dahingeschludert. Und zu guter Letzt k?nnte ich das künstliche Feld des GravGen mit dem konventionellen Antrieb der Squirrel koppeln, dann w?re dieser ebenfalls deutlich leistungsf?higer.?

  ?Was hei?t das konkret??, erkundigte sich Sarah gespannt. ?Um wie viel besser w?re der Antrieb??

  ?Mindestens die doppelte Beschleunigung sollte allemal drin sein?, antwortete Seki vorsichtig. ?Wenn ich noch die Spulen dynamisch aussteuern lasse, k?nnte sogar noch mehr gehen.?

  ?Dann w?re die Squirrel ja ein richtiger Flitzer!?, rief Sarah begeistert. Sie wandte sich verlegen an Constance. ?Nichts gegen dich und deine Silver Eagle, aber mir ist meine schnuckelige Squirrel doch lieber. Das hier ist mir alles zu gro? und vor allem viel zu pomp?s.? Sie runzelte die Stirn. ?Du hast mir immer noch nicht verraten, von wem du diese Raumyacht ?geerbt‘ hast.?

  Constance verzog gequ?lt das Gesicht. ?Ob du es glaubst oder nicht, das war Absicht!? Sie hatte die Befürchtung, dass Sarah nicht würde locker lassen, bis sie auch das letzte Geheimnis aus ihr herausgekitzelt hatte.

  ?Raus mit der Sprache!?, forderte Sarah lachend. ?Ich wei? noch viel zu wenig über dich und deine Silver Eagle. Und auf absehbare Zeit werden Robin und ich ja wohl hier an Bord bleiben.?

  ?Vielleicht ein andermal?, wich Constance aus. ?Jetzt lasst uns endlich essen, bevor alles kalt ist.?

  ?Morgen früh müsste die Squirrel ja wieder eine normale Atmosph?re haben?, mutma?te Sarah. ?Müssen wir dann den TeleFab zurück an Bord der Silver Eagle schleppen, oder kann er auf der Squirrel bleiben und die Module für den GravGen gleich an Ort und Stelle herstellen??

  ?Wir lassen ihn, wo er ist?, bestimmte Constance. ?Vielleicht k?nnen wir ja auch ein paar der defekten Module recyceln??

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