Die n?chste Runde an T?nzen lie? Moreen unter dem Vorwand von Unwohlsein aus. Die jungen M?nner, die sie auffordern wollten, glaubten ihr gerne. Sie war leichenblass und kalter Schwei? stand auf ihrer Stirne.
Endlich kehrte ihr Vater zurück, und Moreen wollte ihn zur Rede stellen.
Baron Eòghann hob abwehrend die Hand. ?Beruhige dich, Tochter. Noch ist nichts entschieden, obwohl Graf Gerling zu sehr weitreichenden Zugest?ndnissen bereit ist. Damit w?re der drohende Untergang unserer Familie erst einmal abgewendet.?
Moreen rang um Worte. ?Aber das l?uft doch darauf hinaus, dass Ihr mich verkauft! Gerling hat einen schrecklichen Ruf und schon mehrere Frauen auf dem Gewissen!?, stammelte sie schlie?lich
Ihre Mutter sah sie scharf an und zischte, ?leise, Moreen. Nicht jeder hier muss wissen, dass du dich wieder einmal gegen dein Los auflehnst.?
Ihr Vater sah Moreen an und nickte betrübt. ?Ich wei?. Aber ich sehe keine andere M?glichkeit, wie ich die angedrohten übergriffe durch die Truppen des Grafen abwenden k?nnte. Und ich mache mir da nichts vor: In Anbetracht des desolaten Zustands unserer Burg und der wenigen Krieger, die noch für uns k?mpfen werden, h?tten Gerling und seine Mannen leichtes Spiel. Wir müssen in diesen schwierigen Zeiten alle gewisse Opfer erbringen…?
Moreen senkte den Kopf. ?Ich wei??, gestand sie kleinlaut. Für einige Minuten herrschte bedrücktes Schweigen. Die beiden anderen Elternpaare versuchten offensichtlich, den Familienrat nicht weiter zu st?ren und zogen sich mit einem freundlich-mitleidigen Nicken in Richtung Tanzfl?che zurück.
Dann hob Moreen den Kopf und sah ihren Vater hoffnungsvoll an. ?Wenn ich doch nur einen Platz an der Akademie erringen k?nnte! Die Familien der Magier stehen unter dem besonderen Schutz des K?nigs und werden auch finanziell unterstützt, oder??
?Ja, das stimmt. Aber deine Talente wurden noch nicht best?tigt. Wie willst du denn so die Zulassung an die Akademie schaffen??
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?Das wei? ich auch noch nicht. Aber ich habe eine Begabung, die Magier an der Akademie haben nur noch nicht herausgefunden, welche?, entgegnete Moreen frustriert.
Baron Eòghann rieb sich nachdenklich das Kinn. ?Es w?re eine gangbare L?sung. Ich bin mir auch sicher, dass du über ein stark ausgepr?gtes Talent verfügst, schlie?lich…? Er hielt inne. ?Aber das darf ich dir noch nicht verraten. Jedenfalls ist es sehr unwahrscheinlich, dass du g?nzlich unbegabt bist. Und für den Zeitraum der Prüfungen und der anschlie?enden Ausbildung k?nnte ich bereits auf die Unterstützung durch seine Majest?t z?hlen.?
Er sah seine Tochter mitfühlend an. ?Ich wei? durchaus, was ich dir mit dieser Heirat antun würde. Aber hier in Taboron w?rst du v?llig auf dich allein gestellt, das ist dir bewusst? Deine Mutter und ich k?nnten nicht hier bei dir bleiben, wir müssten zurück auf die Kr?henburg. Und die Frage einer passenden Unterkunft für dich müssten wir auch dringend kl?ren. In den Gem?chern von Greifenhorst kannst du unm?glich l?nger als ein paar Tagen bleiben, diese werden für G?ste ben?tigt.?
Moreen nickte begeistert. ?Ich wei?, dass das nicht einfach werden wird. Aber der Dekan, Meister Cedrik hat bereits sein besonderes Interesse an meinem Fall bekundet und würde mich sicherlich auch hierbei unterstützen. Es muss doch an der Akademie oder in der N?he Zimmer für die Schüler geben. Lass es mich auf alle F?lle versuchen. Bitte!? Sie sah ihren Vater flehend an und legte ihre Hand auf seinen Arm.
Baron Eòghann umschloss ihre Hand und drückte sie fest. ?Deiner Mutter w?re die Heirat mit Graf Gerling lieber. Sie hat sich so auf die Feier gefreut. Aber ich verstehe deine Einw?nde und werde die Entscheidung dir überlassen.?
Moreen warf ihrer Mutter einen melancholischen Blick zu. ?Ich wei?, Mutter. Aber ich würde keinen einzigen Tag glücklich an der Seite dieses Scheusals verbringen k?nnen!?
?Moreen!?, emp?rte sich die Baronin. Dann nickte sie mit feuchten Augen. ?Wir wollen doch nur das Beste für dich, Kind. Aber das liegt nicht immer in unserer Macht.?
Moreen erhob sich und trat zwischen ihre Eltern. Dann legte sie einen Arm um jeden und hauchte einen Kuss auf die Wange ihres Vaters, anschlie?end auf die ihrer Mutter. ?Ich werde es schaffen!?, versprach sie mit tr?nenerstickter Stimme.
Die ungewohnte Eintracht wurde abrupt durch Prinz Arlyn gest?rt, der unbemerkt an den Tisch herangetreten war. Er r?usperte sich vernehmlich. ?Baronesse Moreen, darf ich Euch zum Tanz bitten? Die letzte Runde müssten wieder wir er?ffnen. Aber falls Ihr unp?sslich sein solltet, k?nnte ich meine Mutter fragen, ob sie einspringen kann…?
Moreen l?ste sich von ihren Eltern, betupfte mit ihrem Seidentüchlein ihre Augen und blickte zu Arlyn auf. ?Es w?re mir eine Ehre?, hauchte sie und lie? sich wie in Trance zur Tanzfl?che führen.