Als er alleine mit Elyon zurückblieb, herrschte zun?chst ein langes Schweigen zischen ihnen. Nevin wusste nicht, wo er beginnen sollte, was er sie fragen durfte. Er hoffte, Elyon würde das Wort zuerst ergreifen, doch sie blieb still, genau wie es ihrer Pers?nlichkeit entsprach.
Doch ein klein wenig, kostete Nevin die Stille auch aus, nach dem langen, mit zu vielen Gespr?chen überfüllten Tag. Statt sich um Worte zu bemühen, h?rte er kurz dem Zirpen der Grillen zu und starrte dabei auf die roten Tupfen auf der Oberfl?che des Wassers, wo die Abendr?te des Himmels gespiegelt wurde. Es erinnerte Nevin an die Ausflüge, die er als kleiner Junge mit seiner Mutter, Jesko und Dilek gemacht hatte. Sie hatten oft drau?en gezeltet, nicht weit von den Gew?ssern die um die Kaiserstadt lagen. Als das Bild seiner Mutter in seinem Kopf aufblitzte, wusste er, wo er beginnen konnte.
?Wusstest du, dass deine Mutter und meine, gute Freundinnen waren? Bevor sie deinen Vater geheiratet und zu den Sturminseln gezogen ist? Meine Mutter und ich waren im gleichen Haus, als du geboren wurdest und Mutter hat mich zu dir getragen, um dich nach der Geburt willkommen zu hei?en. Ich kann mich nicht genau daran erinnern, aber meine Mutter hat es mir oft erz?hlt.?
Wieder füllte ein sanftes Zirpen die Stille, ehe Nevin es wagte, weitere Fragen zu stellen.
?Deine Mutter war die dritte Frau deines Vaters. Offiziell hei?t es, seine beiden Frauen und ihre T?chter, seien bei der Geburt gestorben. Doch das ist nicht wahr, stimmt's??
Elyon seufzte leise, den Blick fest auf das Wasser vor ihnen gerichtet.
?Alle get?tet. Angeblich, bringen erstgeborene M?dchen Unglück. Sie sollen get?tet werden. Aberglaube, der lange in unserer Familie herrscht.?
?Darum hat deine Mutter also die Geburt eingeleitet. Ich habe sp?ter erfahren, dass eine erfahrene Hebamme ihr dabei geholfen hat, w?hrend deine Mutter einen Monat vor der errechneten Niederkunft ihre Verwandten in der Kaiserstadt besucht hat. Ich habe auch geh?rt, dass sie es geschafft hat, dein Geschlecht in den ersten Jahren zu verbergen. Aber wie??
?Nur sie und ein Kinderm?dchen haben sich um Pflege gekümmert. Haben mich in den ersten Jahren als Junge verkleidet und mich so erzogen. Durfte nur wenig sprechen und mich nur versteckt entkleiden oder erleichtern. Aber, Vater hat es irgendwann herausgefunden.? Ihre Stimme wurde mit jedem Wort leiser.
?Dann ist der Bootsunfall damals nicht wirklich geschehen?? Das war zumindest, was man dem Hof des Kaisers mitgeteilt hatte. Die sechsj?hrige Elyon und ihre Mutter seien dank eines Sturms, der sie pl?tzlich auf See erfasst hatte, t?dlich verunglückt.
Elyon nickte und sie senkte ihren Kopf ein wenig und ihre linke Hand, krallte sich am Saum ihres Hemds fest.
?Nein. Wache hat mich gesehen, so hat Vater alles herausgefunden. Mutter wollte fliehen, doch am Strand ...? Sie biss sich kurz auf die Lippen. ?Vater hat uns erwischt, Kinderm?dchen get?tet, dann Mutter verletzt und uns im Meer ausgesetzt.?
Nevin schluckte schwer. ?Und wie hast du überlebt??, wisperte er.
?Tümmler. Habe Rufe nachgemacht. Haben mich nahe der Insel gebracht. Für Mutter war es zu sp?t.?
Nevin wusste, dass sie dann für einige Zeit in der Wildnis gelebt hatte, unter W?lfen. Der offizielle Bericht lautete, dass man Elyon für tot erkl?rt hatte und es als eine glückliche Schicksalsfügung sah, dass sich W?lfe um sie gekümmert und ihr geholfen hatten, zu überleben.
?Wie kam es, dass die W?lfe dich angenommen haben??
Elyons Hand l?ste sich von ihrem Hemd und lag nun entspannt auf ihren Scho?.
?Wei? es nicht. Bin im Wald, in einer Mulde eingeschlafen. Dann aufgewacht und die W?lfe waren da und haben mich beschnuppert und mich abgeschleckt. Bin ihnen gefolgt und habe dann mit ihnen gelebt.?
Kurz tauchten die Worte in Nevins Gedanken auf, die er dank seines Drachengeh?rs von Aik aufgeschnappt hatte. Gabe der Tiere. Gestaltwandlerin. Ihre Affinit?t zu Tieren, musste irgendetwas mit dieser r?tselhaften Gabe zu tun haben.
?Und wolltest du nicht zurück nach Hause? Warum bist du bei den W?lfen geblieben??
Der Schatten auf Elyons Gesicht, wurde mit dem flüchtenden Sonnenlicht immer dunkler. Nevin verzichtete auf seine Drachensicht, da ihre gebrochene Stimme genug von ihren Gefühlen verriet.
?Mutter hatte es so gesagt. Sollte in Wildnis überleben.?
?Es ist schwer, als Kind im Wald zu leben. Ich frage mich, warum sie dir das wohl sagte? Als wüsste sie, dass du in der Wildnis sicher w?rst.?
Nachdenklich, betrachtete Nevin Elyons Gesicht, das immer mehr mit der Dunkelheit, die um sie herum einbrach, zu verschmelzen schien. Bald würde er nur noch sehr grob die Silhouette des M?dchens erkennen k?nnen. Doch jetzt konnte er sehen, wie Elyon ihre linke Hand hochnahm, um sie über ihre Augen zu streichen. Nevin l?ste die Augen von ihrem Gesicht und überlegte, ob Elyon vielleicht etwas über diese Gabe gewusst hatte? Denn warum h?tte sie sonst ihre Tochter darum gebeten, im Wald zu leben?
?Und du? Warum noch am Leben?? Elyons Frage lie? ihn für ein paar Sekunden etwas verwirrt zurück, da er immer noch in seinen Gedanken getaucht war. Doch als er ihre Worte begriff, formte sich sein Mund zu einem bitteren L?cheln.
?Ich hatte das gro?e Glück, dass ich drei Tage bevor ich von einem schwarzen Drachen gebissen wurde, in einer ?ffentlichen Zeremonie zum Thronfolger erkoren worden war. Meine Gro?eltern hatten dies bereits vor dem Ableben meines Gro?vaters entschieden. So hat ganz Rovisland mitbekommen, dass ich als n?chster regieren sollte. So konnte mein Vater mich nicht einfach so t?ten, denn das h?tte noch mehr ?l in die Konflikte geworfen, die zwischen dem Kaiser und den anderen K?nigreichen bestehen. Das kann mein Vater nicht riskieren. Deswegen treibt er mich seit sieben Jahren an, eine L?sung für den Fluch zu finden.?
?Wie? Was hast du versucht??, fragte Elyon. Langsam drang die Abendk?lte durch seine Kleidung hinein, doch sein Arm blieb durch Elyons N?he gew?rmt. Er lie? ein wenig von dem Fluch in seinen K?rper flie?en, nur genug, um sie beide zu w?rmen und auf seine Nachtsicht zurückzugreifen.
?Einiges. Zusammen mit Jaro, Jesko und Ilka haben wir es bei den H?ndlern des südlichen Kontinents probiert, ob sie irgendwas über den Fluch wusste, ohne Erfolg. Ich wollte sogar Schiffe in den Osten schicken, doch die Reise dorthin ist offiziell verboten und selbst die wagemutigsten Piraten wagen sich nicht in die N?he des Gew?ssers rund um den Verbotenen Osten, das schon so viele Schiffe verschlungen hat. Ich habe es selbst mal probiert, dorthin zu fliegen, nachdem ich meine Flügel bekommen hatte, denn der Weg über das Meer ist zu weit und das Meerwasser trocknet uns zu sehr aus, als dass es als Flugtreibstoff eigenen würde.? Nevin spürte bei der Erinnerung wieder die schrecklichen Muskelschmerzen und die Trockenheit, die ihn damals gequ?lt hatten.
?Aber selbst ich musste aufgeben. Ich habe mich nahe an die Küste gehalten, doch die Stürme und der heftige Wind haben mir schnell die Kr?fte geraubt. Wenn es diese nicht waren, dann war es die abartige K?lte in der N?he der Berge, die es tat. Selbst im Sommer war es so kalt, dass ich mich warm genug halten konnte um zu fliegen. Schlie?lich habe ich mich mehrmals in H?hental eingeschleust, mit Hilfe von H?hentalern aus der Singbucht und habe dort immer wieder in den Archiven und der Bibliothek nach Hinweisen gesucht. Und nun hast du uns die Schriften aus den Sturminseln gebracht.?
Der Ruf einer Eule füllte die Stille, die nach seiner Erz?hlung eintrat. Nevin überprüfte ihre Umgebung auf wilde Tiere. Doch alle nachtaktiven Waldeinwohner hielten sich in einem weiten Radius von ihnen fern, da durch die Nutzung seiner Drachenkr?fte, der Geruch des Fluchs aus seinem K?rper ausstr?mte.
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?Wie ... wie wurdest du gebissen??, fragte Elyon langsam.
?Ein paar Tage nachdem ich zum Kronprinzen deklariert worden war, habe ich mit Jesko, Jaro, Ilka und Dilek, nicht weit von den Wilden Steppen, einen kurzen Zeltausflug gemacht. Jesko war mein Ziehvater, Jaro mein Lehrer und Ilka hat meine Mutter in meiner Erziehung unterstützt. Dilek wurde zun?chst als mein Spielbegleiter aus einer der Adelsfamilien in der Kaiserstadt ausgesucht, kurze Zeit sp?ter hat er seine Kampfausbildung begonnen, um sp?ter als meine pers?nliche Wache dienen zu k?nnen. Aber wir betrachten uns eigentlich als Familie. Tut mir leid, ich schweife ab, aber ich war mir nicht sicher, ob du das schon wusstest.?
Elyons Kopf war leicht nach unten gebeugt, was sie ?fters machte, wenn sie tief in ihren überlegungen versunken war.
Da sie nichts sagte, erz?hlte Nevin weiter: ?Jaro war Wasser holen, oder so etwas ?hnliches, jedenfalls, war er im Wald unterwegs und wir waren in der Steppe. Dann wurden wir von zwei schwarzen Drachen angegriffen. Damals hatte ich nur entfernt von den Drachen und den Fluch geh?rt, deswegen war ich nicht auf ihren Anblick vorbereitet, noch auf die Gefahr, die sie darstellen. Jekso und Dilek versuchten uns zu verteidigen, doch Dilek war noch sehr klein und Jesko war selbst mit seinen guten Kampff?higkeiten überfordert. So wurden wir alle verletzt und auch gebissen. Wir überlebten nur, weil aus der Ferne eine Riesenbüffelherde angaloppiert kam, was die Drachen verscheuchte. Zum Glück zog die Herde wieder schnell davon, als die Tiere bemerkten, dass die Drachen das Weite suchten. Sonst w?ren wir alle wahrscheinlich nicht mehr am Leben.?
?Das tut mir leid.?
überrascht warf er Elyon einen Seitenblick zu. Dank seiner Drachensicht, konnte er ihr Gesicht sehen und das Mitgefühl, das in ihren dunklen Augen lag. Doch es sollte ihn nicht überraschen. Viele sprachen schlecht über die wilde Prinzessin, doch er wusste es besser.
?Warum Blutenschwur??, fragte Elyon.
?Warum nicht??
Sie verdrehte die Augen und Nevin gluckste.
?Menschen m?gen mich nicht. Bin nur als Tierb?ndigerin oder K?mpferin nützlich. Warum ich? Keine sehr gute Wahl.?
Er hatte so viele Worte und Gefühle, die er in seine Antwort packen wollte, dass Nevin sich einen kurzen Augenblick Zeit nehmen musste, bis er das Gefühl hatte, sie richtig ausdrücken zu k?nnen.
?Ich mochte es noch nie, das allgemeine Gerede über dich. Die Leute nehmen Dinge über dich an, die nicht stimmen. Für mich bist du, um ehrlich zu sein, einer der beeindruckendsten Menschen, die ich kennenlernen durfte. Statt dich von deinen schrecklichen Erlebnissen unterkriegen zu lassen, hast du gelernt deine F?higkeiten einzusetzen, um zu überleben. Statt verbittert und geh?ssig gegenüber der Welt zu sein, nutzt du dein Wissen, um anderen zu helfen. Du hast eigentlich viel Mitgefühl, doch die meisten nehmen sich nicht viel Zeit, um dich zu beobachten und es in dir zu entdecken. Du k?nntest hochmütig sein und deine au?ergew?hnlichen Begabungen mit Leichtigkeit so einsetzen, dass andere ausgenutzt und erniedrigt werden. Doch das tust du nicht.?
Nevin sah auf Elyons Gesicht, das einen viel zu düsteren Ausdruck für ein junges M?dchen hatte. Doch das war nicht ihre Schuld. Sie hatte zu viel erlebt, zu viel gesehen.
?Du h?ttest zum Beispiel schon l?ngst deine Macht über den Fluch ausüben k?nnen. Uns alle dazu zwingen, Dinge gegen unseren freien Willen zu tun. Doch du hast es nur zweimal benutzt. Einmal, nachdem ich dich drum gebeten hatte und das andere Mal, um die schwarzen Drachen zum Tempel zu bringen. Nur wenn es um Leben und Tod geht, zeigst du buchst?blich deine Raubtierz?hne. Aber das ist verst?ndlich, wenn man bedenkt, wie du aufgewachsen bist.? Etwas verlegen, fuhr er sich mit den Fingern durch die schulterlangen Haare. ?Für mich ist es wirklich eine gro?e Ehre, mit dir diesen Schwur abzulegen. Ich hoffe, du verstehst endlich, dass ich es ernst meine, wenn ich sage, dass ich dir helfen werde.?
?Nie oft mit dir getroffen. Woher nimmst du Wissen über mich her??
Nevin streckte vorsichtig den Rücken, da sich langsam eine Anspannung an den Muskeln in der N?he der Schulterbl?tter ausbreitete. Er zog trotzdem Elyon versehentlich mit, doch sie beschwerte sich nicht, sondern nutzte die Gelegenheit und sich ebenfalls zu strecken. Obwohl der Boden in der Nacht feucht werden würde, würde Nevin bald vorschlagen, dass sie sich nach unten setzten, um ihre Rücken gegen den Stein zu lehnen. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass die Regeln des Rituals etwas dagegen sagten.
?Ich muss was gestehen: Ich hab ein paar Leute für mich in der Burg arbeiten lassen, um auf dich aufzupassen. Wei?t du noch, als wir uns zum ersten Mal getroffen haben? Ich glaube, ich war vierzehn, und wir gegeneinander gek?mpft haben? Als ich deinen Vater gesehen habe, war er mir noch weniger geheuer, als davor und zu deiner Sicherheit, habe ich ein paar Diener auf die Inseln eingeschleust. Dadurch habe ich Berichte bekommen, über dich, deinen Alltag, die Leute, die es auf dich abgesehen hatten. Tut mir leid, ich wei?, das ist eigentlich reine Spionage und sicher ein wenig unheimlich.?
?Vater hat Gleiches probiert. Mit dir.?
Das überraschte Nevin kaum. Es war ein g?ngiges Spielchen zwischen adligen Familien, sich durch eingeschleuste Dienerschaft wertvolle Informationen zu holen, die einen Vorteil für die jeweilige Partei erschufen.
Nevin nahm sich einen Beutel mit getrocknetem Fleisch aus der Provianttasche und hielt ihn Elyon hin.
?Danke?, murmelte sie und starrte w?hrend dem Essen auf den See vor ihnen, der mittlerweile den Halbmond auf seiner Oberfl?che spiegelte.
?Elyon, heute Mittag hat Aik meinem Vater etwas zugeflüstert, nachdem Halka dich untersucht hatte und ich habe es h?ren k?nnen. Er hat was von Gabe der Tiere und Gestaltwandlerin gesagt. Wei?t du, was damit gemeint sein k?nnte??
Elyons Gesicht blieb starr auf das Gew?sser vor ihnen gerichtet, mit dem Unterschied, dass ihre Augen nun weit ge?ffnet waren.
?Aik erw?hnte besondere Gabe. Hat Blitze in seiner Hand gemacht.?
Nevin drehte sich so abrupt zur Seite, dass er Elyon fast von dem Stein wegzog. Er hatte kurz vergessen, dass sie zusammengebunden waren.
?Verzeihung?, murmelte er und setzte sich wieder gerade hin. Elyon richtete sich wieder auf dem Stein zurecht.
?Hast du gerade gesagt, dass er Blitze mit seiner Hand gemacht hat??
Elyon machte ein bejahendes Ger?usch, doch Nevin zweifelte immer noch, ob sie tats?chlich das meinte, was er verstanden hatte.
?Blitze. Du meinst dieselben, die man am Himmel sieht? Bei Unwetter? Und sie waren in seiner Hand??
?Ja. Kleine, Wei?e. In seiner Hand und um die Finger.?
Nevins ganzer K?rper erstarrte. Selbst seine Gedanken kamen zum Stillstand. Blitze. In den H?nden.
Es dauerte eine Weile, bis er wieder aus der Starre herauskam. Erst als ein Fr?steln seine Armhaare zum Stehen brachte, kam Nevin wieder zu sich und lie? wieder mehr von dem Fluch durch seinen K?rper flie?en.
?Das k?nnte also mit übermenschlichen F?higkeiten im Osten gemeint, wie??
Elyon gab ihm mit ihrer gebrochenen Sprache wieder, was zwischen ihr und Aik vorgefallen war, w?hrend sie sich, abseits von den anderen, unterhalten hatten.
?Ich habe Hilfe nicht angenommen. Ich konnte nicht.? Ihr Tonfall klang entschuldigend. Doch Nevin schüttelte den Kopf und betrachtete seine rechte Hand, w?hrend er versuchte sich vorzustellen, wie die Blitze in Aiks Hand ausgesehen hatten.
?Schon gut. Ich h?tte genauso gehandelt. Der Kerl ist mir nicht geheuer. Obwohl er bei Weitem nicht die gef?hrliche Ausstrahlung meines Vaters hat, macht mich die Tatsache, dass mein Vater, brav wie ein Scho?hund, dem Vorschlag Aiks gefolgt ist, ?u?erst misstrauisch.?
?Doch was jetzt? Keine Ahnung, wie Urdrache zu besiegen ist?, wisperte Elyon.
Nevin seufzte tief. Er hatte zun?chst auch keinen Plan. Doch er wusste, Elyon war eine J?gerin. Wenn er sich richtig erinnerte, hatte sie auch B?ren erlegt, vor allem in der Arena ihres Vaters, wo Schauk?mpfe stattfanden. Und auch einen Drachen, der einen B?ren an Gr??e und Kraft übertraf.
?Wie gehst du vor, wenn du einem Tier gegenüberstehst, das gr??er und st?rker ist als du? Wie bei B?ren? Oder Drachen??
?B?ren sind langsam. Vorteil. Gef?hrlicher sind Bergl?wen. Musste mal welche in Arena t?ten, kamen aus dem südlichen Kontinent. Sehr schnell und gewandt. Drachen sind klug, nicht voreilig, wenn ich K?rpersprache beobachte, wei? ich, wann Angriff kommt und kann ausweichen. Demian hat zudem Schwachstelle in der Kehle verraten.?
?Das hei?t, du greift immer die Schwachstellen an? Wie kommst du aber hin? Die Kehle eines Drachen l?sst sich nicht so leicht erreichen.?
?Habe Anatomie studiert. Mit Vaters Oberarzt. War Wissenschaftler. Hat oft Tiere seziert, durfte mitmachen, dadurch kenne ich Schwachstellen. Und durch Beobachten.?
Nevin streckte wieder seinen schmerzenden Rücken, sowie den steifen Nacken. Er lie? mehr W?rme in diese Bereiche von dem Fluch hineinflie?en, was ein ziemlich angenehmer und nützlicher Vorteil der Drachenkr?fte war, denn die Schmerzen vergingen sehr schnell.
?Gut, Anatomie. Wir brauchen also einen Drachenk?rper, den du dir anschauen kannst.? Nevin schluckte schwer bei der Vorstellung. ?Ich ... Ich denke, wir k?nnten ein, oder zwei besorgen.? Er hielt kurz die Luft an, ehe er weitersprechen konnte. ?Es gibt genug Drachenbluth?ndler, die tote Drachen entsorgen müssen. Ich kümmere mich darum, sobald wir zurück im Tempel sind. Und vorher, werden wir zum Urdrachen fliegen und versuchen, ihn aus einem sicheren Abstand zu beobachten. Meinst du, dass k?nnte dir etwas bringen??
Elyon atmete tief durch, ein ?ngstlicher Ausdruck in ihren Augen.
?Ja?, sagte sie so leise, dass er es ohne sein Drachengeh?r nicht geh?rt h?tte.
Nun mussten sie nur noch auf das Morgengrauen warten.