Obwohl die Tiere sich mit gem?chlichen Schritten voranbewegten, war es unbequem auf den Breiten Rücken zu sitzen. Nevin hatte schon etliche Sitzpositionen versucht. Gerade kniete er, was im Augenblick noch nicht allzu unbequem war, da das Fell ihrer Büffelkuh sehr dicht und weich war. Doch lange würden seine Knie es nicht aushalten. Auch Dilek, der neben ihm sa?, schien keine gute Sitzposition zu finden. W?hrenddessen stand Elyon direkt vor ihnen, zwischen den Ohren ihres kolossalen Büffels, der die anderen in der Herde um einen Kopf überragte.
Nevin h?tte sich eine schnellere Geschwindigkeit bevorzugt, doch Elyon wollte die Kraft der Tiere schonen. Wenigstens bewegten sich die Riesen bewegten selbst im Schritttempo schneller voran, als ein trabendes Pferd.
Nevin h?tte gerne mit ihr zusammen auf dem Leittier geritten, um sich mit ihr zu besprechen, wie genau sie nun vorgehen wollte. Aber Elyon hatte darauf bestanden, alleine auf dem Bullen zu reiten und er hatte es nicht gewagt, ihr zu widersprechen.
Sie stand breitbeinig und scheinbar unbeweglich wie ein Fels auf der Stirn des Bullen. Ihre Beine wussten, wie sie die schaukelnden Bewegungen des Riesenbüffels ausgleichen mussten. Doch nicht alles an Elyon wirkte sicher und entschlossen. Ihre Schultern waren leicht nach oben gezogen und ihre F?uste geballt.
Nevin wünschte, er h?tte die richtigen Worte gehabt, um sie zu ermutigen, ihr etwas von der Anspannung zu nehmen. Doch er hatte keine. Und er selbst spürte eine schmerzhafte Anspannung im Nacken und in den Schultern, die ihm verriet, dass er nicht ganz so souver?n das ganze Vorhaben anging, wie er es sich wünschte. Der Schreck, den der Fluch Nevin eben eingejagt hatte, spürte er immer noch in den Knochen.
?Ich kann es nicht glauben, dass sie tats?chlich die ganze Herde mitgebracht hat?, wisperte Dilek, der neben ihm, die Augen vor Ehrfurcht weit aufgerissen. ?Ich kann es kaum erwarten, die Gesichter der W?chter zu sehen! Die werden sich in ihre eingebildeten W?chterhosen machen.?
Nevin gluckste. Darauf freute er sich auch. Doch sie erreichten gerade einmal die H?lfte des Wegs und mussten nun eine Rast machen.
Alle kletterten von ihren Tieren, versammelten sich etwas abseits von der Herde und begannen ihren Proviant auszupacken, oder sich Büsche zu suchen, um sich zu erleichtern.
Dilek richtete seine Augen auf den Horizont in Richtung Kaiserreich und riss sich nicht mehr von ihm los. Seine Iriden waren gr??er und leuchtender. Er benutzte seine Drachenaugen.
Nevin wagte es nicht, selbst auf die Kraft des Fluchs zurückzugreifen.
?Was ist los??, fragte Nevin und suchte die Umrisse der Kaiserstadt und der W?lder ab. Auch die anderen zwei M?nner, die verflucht waren, starrten mit ihren Drachenaugen wie gebannt in die Ferne.
?Der Urdrache. Ich kann ihn sehen. Er ist noch weit weg, aber ich kann ihn sehen?, flüsterte Dilek.
Elyon, die direkt neben ihm stand, schnappte nach Luft.
?Beeilung?, sagte sie. Statt etwas zu essen oder sich zu erleichtern, kletterte sie sofort auf ihren Bullen zurück, nahm ein Schluck von ihrem Wasserschlauch, dann setzte sie sich auf seinem Kopf. Die liefen umher, rannten in die Büsche, packten ihre Taschen. Auch Nevin stopfte sich ein Stück D?rrfleisch in den Mund und kletterte kauend zurück auf das Riesenbüffelweibchen und sobald alle anderen fertig waren, trieb Elyon die Tiere an. Er wusste nicht wie, sie schien irgendwie mit dem Leittier zu kommunizieren, legte ihre Hand auf seine Stirn, doch Nevin konnte sich nicht erkl?ren, wie genau sie es schaffte, dieses gigantische Tier zu steuern, ohne es vorher abzurichten.
Am sp?ten Nachmittag erreichten sie die Hochebene. Die Riesenbüffel richteten ihre Ohren nach vorne, schnupperten in der Luft, als l?ge in den Schluchten, die sich vor ihnen erhoben etwas, das ihre Neugier anregte.
Elyon nahm einmal tief Luft, dann schnalzte sie und der Bulle bewegte sich auf die breiteste Schlucht zu. Durch die Landkarten, die Nevin als Junge studiert hatte und die Zeit, die er in H?hental verbracht hatte, wusste er, dass es in dieser Schlucht drei Wachposten gab. Der letzte, am n?chsten an die W?chterstadt gebaut, glich fast einer Festung, als den brücken?hnlichen, aus Holz gemachten Bauten, die sonst oben in den Schluchten standen. Verteilt auf die drei Wachposten, waren mindestens fünfzig W?chter und ihre V?gel stationiert. Sie hatten ungef?hr die gleiche Anzahl an Tieren dabei, Elyon hatte gut daran getan, die ganze Herde mitzunehmen.
Der erste Posten tauchte auf, verschlossen durch ein dickes Holztor. Die Rufe der W?chter echoten bereits durch die Schlucht, von denen sich immer mehr auf dem Wehrgang versammelten und ihre B?gen anspannten.
Die Feuerv?gel kreischten, zun?chst feindselig, so wie es sich für die territorialen Tiere geh?rte, doch dann schienen die goldenen, vierbeinigen V?gel zu begreifen, was sich da ann?herte und fingen an wie wild mit den Flügeln zu schlagen. Ihr Kreischen wurde hoch und panisch und sie versuchten sich mit den Schn?beln von den Stricken los zu bei?en, die sie mithilfe von Ringen an der Au?enseite der Wehr festhielten.
Einige W?chter ignorierten die Riesenbüffel und versuchten ihre Reittiere zu beschwichtigen. Ohne Erfolg. Die ersten Feuerv?gel rissen sich von den Stricken los und flogen davon.
?Zieht euch zurück! Fremde sind nicht in H?hental erlaubt!?, riefen die Krieger H?hentals immer wieder, ihre Stimmen wurden immer lauter.
Die Büffel brummten leise und Nevins Herz begann zu klopfen. Hoffentlich wiegelten die W?chter nicht die Kolosse auf. Hoffentlich begannen sie nicht zu R?hren. Er griff an die Brusttasche seines Umhangs, in der zwei weiche, doch feste Wachsstücke lagen, die Elyon für sie vorbereitet hatte und klebte sie unter der ?ffnung seines Geh?rgangs an der Haut fest.
Sie standen nun keine zehn Schritte vor dem verschlossenen Tor. Kael, der neben ihnen ritt, stellte sich auf den Bullen auf, und hielt sich dabei an Isko fest, der sitzen blieb.
?Senan, das ist doch keine schickliche Art, deinen Vater zu begrü?en!?, rief er den W?chtern entgegen und grinste. Die W?chter hielten inne, man h?rte nur noch das Geschrei der Feuerv?gel.
Einer der mittelalten W?chter, mit einem kurzen, hellbraunen Bart, lie? seinen Bogen langsam sinken, klappte dabei gleichzeitig seinen Mund auf. Eine lange Narbe zeichnete sich senkrecht über seine Wange. Nevin wusste, wer dieser legend?re Mann war.
?Vater?!?, rief Senan. Der oberste W?chter von H?hental stand genau in der Mitte der Brücke. Er wurde Senan, der Blitz genannt, weil er der schnellste Drachent?ter im ganzen Land war. Und er war Kaels ?ltester Sohn.
?Was zur goldenen Feder ...?? Senan schauderte und blinkte mehrmals, als k?nnte er immer noch nicht seinen Augen trauen.
?Egal was dir die anderen Gro?w?chter und Gelehrten erz?hlt haben, dein alter Vater ist noch quicklebendig. Also bitte deine M?nner und Frauen darum, ihre Waffen zurückzuziehen und das Tor zu ?ffnen, sonst müssen wir n?mlich die Riesenbüffel hindurchbrechen lassen und wir wissen beide, wie teuer eine neue Wachbrücke ist!?
Weitere Feuerv?gel flogen davon, doch keiner der W?chter schien ihnen noch viel Aufmerksamkeit zu geben, denn alle starrten hinunter zu Kael, der genau wie sein Sohn, ein bekannter Mann war, wenn auch für seine Intelligenz und seinen Posten als Gelehrter.
Dann l?ste sich Senan von der Brüstung und sauste auf den linken Turm zu. Kurz danach schlüpfte er unten aus einer winzigen Tür heraus, die im dicken Tor eingebaut worden war und nur von der anderen Seite ge?ffnet werden konnte.
Isko half dem alten Gelehrten dabei, den Bullen hinabzuklettern, dann rannte er mit offenen Armen auf seinen Sohn zu, der Kael fest umarmte. Senan verbarg sein Gesicht auf der Schulter seines Vaters und Nevin meinte, ein leises Schluchzen zu h?ren. Die Gro?w?chter hatten also sogar ihren obersten und besten W?chter angelogen.
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Elyon war ebenfalls hinuntergeklettert, ihr Bulle beobachtete jeden ihrer Schritte, als g?be es kein anderes Wesen in dieser Schlucht.
Sie trat auf Vater und Sohn zu. Als Kael sie bemerkte, l?ste er sich von der Umarmung und wischte sich schnell die Tr?nen von den Wangen und seinem dichten, hellgrauen Bart.
?Senan, wir haben leider keine Zeit. H?hental ist in Gefahr und wir brauchen eure Hilfe?, sagte Kael hastig.
Senan hob eine Augenbraue, dann sah er Elyon an, die sich vor ihm aufstellte, als stünden sie auf gleicher Augenh?he, obwohl sie um drei K?pfe kleiner war als er W?chter.
?Ich bin Elyon die Siebte. Prinzessin der Sturminseln und Eigentümerin der ganzen Hochebene von H?hental?, verkündete sie langsam und mit fester Stimme, laut genug, dass auch die W?chter oben auf der Brücke es mitbekamen.
Die W?chter auf dem Tor wisperten nerv?s miteinander. Nur Senan schwieg, sein Blick fuhr Elyon auf und ab, dann starrte er hilfesuchend seinen Vater an.
?Was? Woher ... wie??
Elyon nickte Isko zu, der sofort ein rundes, ledernes Etui aus seiner Tasche nahm und es ihr übergab.
?Hier sind Dokumente, die mich als Eigentümerin best?tigen. Ich habe das Recht, Zugang zu H?hental zu bekommen. Und ich will in die W?chterstadt, um mit den Gro?w?chtern zu sprechen?, erkl?rte Elyon, ?ffnete das Etui, zog vorsichtig ein altes Pergament heraus und rollte es langsam vor ihm auf.
Wieder starrte Senan seinen Vater an, ohne das Dokument zu lesen.
?Es ist wahr?, sagte Kael nickend. ?Ich habe die Dokumente selbst studiert und kann dies best?tigen, mein Junge. Um es kurzzufassen, ein riesiges Ungeheuer, gr??er und gewaltiger als der gr??te Drache und diese Riesenbüffelherde marschiert geradewegs auf H?hental zu. Er st??t ein schwarzes Sekret von sich, das alles Lebendige zerfrisst, das auf dem Weg liegt. Prinzessin Elyon will diese Bestie erlegen, doch dafür braucht sie die Hilfe der W?chter aus H?hental.?
Senan schüttelte den Kopf. ?Einen Augenblick. Ungeheuer? Was für ein Ungeheuer? Und warum sollte H?hental das etwas angehen? Der Kaiser soll sich doch darum kümmern.?
Kael seufzte schwer. ?Senan, das Ungeheuer ist der Urdrache, der Ursprung des Fluchs, der Drachen in Menschen verwandelt. Ein überbleibsel des letzten K?nigs von H?hental.?
Nun da sich die fünf übrigens V?gel beruhigt hatten, h?rte man nichts, au?er dem Pfeifen des Windes, der durch die Schlucht wehte.
?Ich muss durch das Tor. Schnell. Wenn ihr uns das Tor nicht aufmacht, tun es die Riesenbüffel für mich?, erkl?rte Elyon. Ihre Nasenflügel bebten, ihr Blick so intensiv, als wollte sie allein mit ihren fast schwarzen Augen Senan davon überzeugen, wie dringend ihre Mission war.
?Junge, es ist besser, wenn du den Befehl gibst. Gegen die Büffel habt ihr keine Chance.? Kael legte eine Hand auf Senans Schulter und schüttelte sie leicht.
Der W?chter erstarrte und sein Blick zuckte hin und her, ohne etwas zu sagen. Kael sah ihm tief in die Augen.
?Wir brauchen deine Hilfe. Dein alter Vater braucht deine Hilfe. Unser Leben steht auf dem Spiel.?
Senan verankerte seinen Blick in den braunen Augen seines Vaters und schien darin nach etwas zu suchen. Dann l?ste der W?chter sich aus seiner Starre und sah hoch zu seiner Mannschaft.
??ffnet das Tor! Schnell!?
Stille. Keiner bewegte sich. Elyon ging zu ihrem Bullen und legte eine Hand auf sein Bein. Er brummte laut.
Die M?nner und Frauen zuckten zusammen, dann stolperten sie fast übereinander, w?hrend alle auf einmal die Befehle in die Türme hinein riefen. Elyon und die anderen kletterten auf ihre Reittiere. Senan blieb kurz vor dem Riesenbüffel seines Vaters stehen, schüttelte den Kopf und kletterte seinem Vater hinterher. Ein lautes Knarren brachte den Staub in der Schlucht zum Beben und Nevin fragte sich, wie lange dieses alte Tor schon nicht mehr ge?ffnet worden war. Der Bulle schritt voran, passte nur allein durch die breite ?ffnung, doch die anderen Tiere konnten sich zu zweit hindurchdr?ngen.
Elyon sah zurück auf das Tier, auf dem Isko, Kael und Senan sa?en, schnalzte, dann trabte das Weibchen an die Seite von ihrem Bullen vor.
Nevin klappte seinen Mund auf.
?Wie um alles in der Welt ...??, stie? Dilek aus.
?Ich wei? es nicht. Muss etwas mit dieser Gabe zu tun haben?, murmelte Nevin.
Sie trabten durch die breite Schlucht und lie?en das Kreischen der Feuerv?gel hinter sich, nur um wenig sp?ter erneut davon begrü?t zu werden, als sie das zweite Tor erreichten. Auch hier, sammelten sich die W?chter auf der Brücke, B?gen angespannt und riefen sie dazu auf, kehrt zu machen. Trotz ihrer lauten Befehle, starrten doch die meisten der H?hentaler mit blassen Gesichtern auf die riesigen Tiere.
Senan legte seine H?nde trichterf?rmig um den Mund. ?Macht das Tor auf! Es ist ein Notfall!?, rief er.
Die W?chter z?gerten kurz, ihre weit ge?ffneten Augen l?sten sich nicht von der riesigen Herde. Doch als der Bulle mit der Vorderhufe scharrte und das Vogelgeschrei lauter wurde, wurden auch hier hastig Befehle weitergeben und das zweite Tor ging auf. Dank Senan, hatten sie keine Zeit verschwenden müssen. Es fehlte nur noch das dritte und gr??te Tor.
Dieses Mal, tauchte eine breite, steinernen Festung vor ihnen auf. Das Tor war aus Eisen. Ob die Büffel kr?ftig genug waren, um es in der Not aufzurei?en, wusste Nevin nicht. Doch er konnte es ihnen durchaus zutrauen.
Hinter dem Wehrgang zeterten und flatterten die vierbeinigen V?gel umher, w?hrend über drei?ig W?chter ihre Pfeile auf sie richteten.
?Zieht eure Waffen zurück!?, rief Senan. Doch die W?chter gehorchten ihm nicht. Die Lippen der Frauen und M?nner zitterten, w?hrend sie unentschlossen die Pfeile mal auf Elyon, mal auf Nevin und dann wieder auf die Tiere richteten.
Elyon bückte sich leicht, als würde sie mit ihrem Kopf den Bullen berühren wollen und hob die Hand. Sofort steckte Nevin die Wachsstücke in die Ohren, gerade noch rechtzeitig, als der Bulle r?hrte, laut genug um die Festung vor ihnen zum Zittern zu bringen, doch nicht so laut, dass es sie umbringen konnte.
Der Ruf schüttelte Nevin bis in die Knochen und er hielt sich die Ohren zu, trotz des Waches in den Ohren. Als der Bulle schwieg, legte sich das Schütteln in seinem K?rper und er zog die Wachsstücke heraus.
?Zieht die Tiere zurück! Sofort!?, rief ein kr?ftig gebauter W?chter.
Senan nahm wieder das Wort. ?Macht das Tor auf! Sofort! Eine riesige Bestie ist auf dem Weg nach H?hental und wir müssen mit den Gro?w?chtern sprechen! Wir k?nnen keine Zeit mehr vergeuden!?
Einige W?chter entspannten ihre B?gen, doch behielten die Pfeile weiter auf Elyon gerichtet.
?Dann holen wir die Gro?w?chter hier her! Wir lassen keine Fremde einreisen!?, rief der kr?ftige W?chter.
?Sie ist die Besitzerin von H?hental!?, rief Kael. ?Und wir k?nnen es beweisen! Und macht nun endlich das Tor auf, oder ich werde dir die Ohren langziehen, Tiran!?
Als der alte Mann sprach, wich Tiran erschrocken zurück. Eine Frau stie? ihn zur Seite und kniff die Augen leicht zusammen. Sie trug rote Schulterklappen und stand somit h?her als Tiran, der braune trug.
?Bist du blind, Tiran? Vor dir steht der oberste W?chter, siehst du die goldenen Klappen nicht? Macht das verdammte Tor auf!? Der Befehle der W?chterin brachte die anderen in Bewegung.
Schneller als Nevin erwartet h?tte, wurde das ?chzende Tor nach innen aufgezogen, wo Tiran und die W?chterin bereits standen und ihnen den Weg versperrten.
?Cassia, wir müssen durch, schnell!?, rief Senan. Doch weder Cassia noch Tiran bewegten sich.
?Nehmt uns mit und erkl?rt alles genauer auf dem Weg?, gab Cassia zurück und verschr?nkte die Arme. Ein strenger Blick zeichnete sich unter den braunen Stirnhaaren ab, die ihr bis zu den Augenbrauen reichten.
Elyon drehte sich um und starrte die Riesenbüffel an, die noch keinen Reiter hatten. Es dauerte nicht lange und eins davon trabte nach vorne. Nevin verfolgte mit offenem Mund das Tier, das an ihnen vorbeilief, ohne irgendeinen h?rbaren Befehl bekommen zu haben.
?Klettern, neben Senan reiten.? Elyon zeigte auf das freie Tier.
Tiran und Cassia kletterten blitzschnell auf dem Kopf des Tieres. Dann schnalzte Elyon und die Herde trabte los.
?Warte mal, dich kenne ich doch!?, rief Tiran und zeigte auf Nevin.
Dieser schenkte ihm ein breites L?cheln und dachte an den Abend zurück, den er zusammen mit anderen Pferdeknechte und ein paar hochrangigen W?chter in einer Kneipe verbracht hatte.
?Grinsebacke!?, rief Tiran.
?Du solltest deinen Ton schnell ?ndern, mein Lieber.? Kael schmunzelte. ?Vor dir steht der Kronprinz des Kaiserreichs, Ilias Nevin von Rovis.?
Tiran hielt die Luft an, w?hrend Cassia einen überraschten Laut von sich gab.
?Bitte, nennt mich einfach nur Nevin.? Er l?chelte wieder und verbeugte sich. ?Danke, dass ihr mit uns kooperiert.? Dann wandte er sich von den entsetzten Gesichtern ab nach vorne und beobachtete Elyon, die mit angewinkelten Beinen auf dem Bullen sa?.
?Das war einfacher als gedacht?, flüsterte Dilek und atmete erleichtert aus. ?Die Prinzessin ist wirklich beeindruckend.?
?Warten wir es ab. Die Gro?w?chter werden es uns nicht so leicht machen?, sagte Nevin.
?Jetzt klingst du so wie ich, Nevin.? Dilek machte eine ausladende Handbewegung in Richtung der Riesenbüffel. ?Mit so einer Herde? Glaubst du wirklich, dass sie es wagen werden, sich aufzumucken? Elyon hat die Tiere unter Kontrolle, als w?re sie das Leittier. Sie haben keine andere Wahl, als uns anzuh?ren.?
?Ja, aber das garantiert uns immer noch nicht ihre Hilfe. Und sie zwingen, werden weder ich noch Elyon tun.?
Nevin seufzte und beobachtete den Pfad, der vorne an der linken Seite der Schluchtwand begann und sich im Zickzack entlang der Wand schl?ngelte und sie hinauf zur Hochebene bringen würde. Wo sie vor den massiven Toren H?hentals stehen würden. Wenn die Gro?w?chter sich weigerten Elyon anzuh?ren, oder ihr zu helfen, würden sie ihre Hoffnungen auf Demian setzen, was einen üblen Geschmack in Nevins Mund zurücklie?.